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Sommergenuss in Samtblau

Region - Es gibt Dinge, die sind uns schon von Kindheit an vertraut und wir freuen uns auch jetzt noch jedes Jahr in der Sommerzeit fast kindlich darüber, dass es sie wieder gibt. Wir pflücken sie in Wald und Gärten und sie sind der Hit an den Obsttheken und Straßenständen. 

  • reife Heidelbeeren

    reife Heidelbeeren
    © Heidelbeerbach

  • Heidelbeersträucher in echtem Waldboden

    Heidelbeersträucher in echtem Waldboden
    © Heildelbeerbach

  • Verkaufshütte Heidelbeerplantage

    Verkaufshütte Heidelbeerplantage
    © Heidelbeerbach

Die Rede ist von frischen Beeren, die vitaminreichen und kalorienarmen Naschereien für die heiße Jahreszeit. Neben Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren gelten Heidelbeeren als kleine, mundgerechte Kraftpakete, die nicht nur köstlich schmecken, sondern dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien perfekt in einen gesunden, sommerlich-leichten Ernährungsplan passen. Blaubeeren sind besonders reich an den zellschützenden Vitaminen C und E.

Die Heidelbeer-Ernte erstreckt sich in unseren Regionen – je nach Witterung – von Anfang Juli bis Anfang September. Dabei muss man zwischen den wildwachsenden heimischen Waldheidelbeeren und den Kulturheidelbeeren unterscheiden. Bei letzteren stammen die Sträucher aus Züchtungen, die ihren Ursprung in den USA oder Kanada haben. Und auch wenn unsere heimischen Blaubeersträucher, die botanisch zu den Heidekrautgewächsen zählen, durch den höheren Wert an Anthocyan, dem färbenden Blauanteil, noch gesünder sind und sogar in traditionellen Hausapotheken getrocknet als Heilmittel gegen Durchfall eingesetzt werden, in Sachen Mineralstoffe und Vitamine stehen die samtblauen Verwandten aus Übersee den heimischen Vertretern in nichts nach.

Sie bringen zudem einiges an Vorteilen mit sich, denn statt mühsam am Boden kauernd, einzelne, erbsengroße Früchtchen abzuzupfen, kann man die wesentlich größeren Kulturheidelbeeren aufrecht stehend von bis zu zwei Meter hohen Sträuchern bequem und rasch ernten. Durch die festere Schale und den geringeren Blauanteil bleiben Kulturheidelbeeren besser in Form und sind auch beim Pflücken nicht unangenehm klebrig oder färbend. Auch ihre längere Haltbarkeit im Kühlschrank ist ein großes Argumentationsplus. Ebenso die Tatsache, dass Kulturheidelbeeren nicht die Gefahr eines Fuchsbandwurmbefalls mit sich bringen und so bedenkenlos roh vom Strauch weg verzehrt werden können. Da macht die Ernte auch mit Kindern Spaß, die schnell ihr Eimerchen voll bekommen, denn Kleidung und Hände bleiben sauber und die ein oder andere Beere darf gerne auch gleich – statt in den Sammelbecher – direkt in den Mund wandern. Ein weiterer Vorteil der Zuchtvariante ist, dass die Früchte am Strauch nachwachsen und -reifen und damit über einen längeren Zeitraum geerntet werden können. Unsere Waldheidelbeeren hingegen sind zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichzeitig reif und müssen dann vollständig abgeerntet werden.

Geschmacklich sind – so verrät uns Birgit Frieß vom Pflückfeld „Heidelbeerbach“ – die wilden Waldheidelbeeren eigentlich wesentlich intensiver, doch durch einen Anbautrick ihres Mannes, der als Pflanzenkenner und -liebhaber seinen Beruf als Pflanzenbauer mit echter Passion auslebt, kommen die von ihnen gepflanzten Sorten vom Aroma her sehr nahe an die heimischen Schwarzbeeren im Wald heran. Denn statt in Plastikpflanzkübeln auf die Abnehmer zu warten, wurden die rund 2.000 Setzlinge beim „Heidelbeerbach“  in tiefen Gräben aus echtem Waldboden eingebracht. So konnten die Pflanzen ihren Wuchs in heimischem Boden fortsetzen und damit das typische Heidelbeeraroma gut entfalten. Das kann man schmecken und genau das lockt die vielen Pflückbesucher immer wieder auf das Gelände in Wassermungenau, zwischen Beerbach und Pflugsmühle hinaus.

Wer nicht selber pfücken aber trotzdem genießen mag, findet frische Heidelbeeren auch im gut sortierten Obst- und Gemüseladen, wie zum Beispiel bei Kretschmann in Katzwang.

Vielseitig verwendbar – ein paar Rezepte:

Auf die Frage, was Sie denn am liebsten aus ihren Heidelbeeren macht, antwortet Birgit Frieß spontan: „ein Heidelbeer-Hefekuchen geht immer“. Dazu bereitet man einen einfachen Hefeteig aus 200 g Milch, 60 g Butter, 90 g Zucker, 2 Eiern, einem Hefewürfel, 1TL Salz und 500 g Mehl zu und lässt diesen 30 Minuten an einem warmen Ort gehen. Danach verteilt man den Hefeteig auf einem leicht gefetteten Backblech und gibt eine großzügige Schicht Heidelbeeren darauf. Zum Schluss wird das Ganze noch mit Streuseln aus 250 g Mehl, 150 g Butter und 100 g Zucker garniert und kommt dann in den Backofen.

Die Früchte haben außerdem den großen Vorteil, dass sie „einfach fertig sind“. Man braucht sie nicht mühsam zu  putzen, sondern sie können direkt nach dem Pflücken, so wie sie sind, verzehrt werden. Das ist lecker als Snack für Zwischendurch, aber auch praktisch zum Marmeladekochen, als Kompott, als Heidelbeershake, als Einlage für süße Aufläufe, als Belag für Obstkuchen, als Beigabe ins Müsli oder als Powerzutat im Smoothie. Aus den USA kennt man Heidelbeer-Rezepte für Muffins oder köstliche Blueberry Cheesecake-Variationen. Und in der Eismaschinen sind Blaubeeren die wahren Helden für sagenhaft erfrischende Schlemmereien.

Besonders gut eignen sich die Beeren zum Einfrieren, da sie ihre Form behalten und so übers ganze Jahr hinweg verzehrt werden können. Ein Sommergruß also aus der Tiefkühltruhe, beispielsweise an einem tristen Herbsttag, umweltbewusst aus heimischen Früchten ohne lange Transportwege mit guter CO² Bilanz im Hinblick auf Wachstum und Ernte.

Von: Anja Albrecht (meier Redaktion), Samstag, 18. Juni 2022 - Aktualisiert am Mittwoch, 29. Juni 2022
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